Tim Bretscher
Klinker Steine haben im Gegensatz zu Holländersteinen eine glatte und fast glasige Oberfläche. Sie werden heisser gebrannt bei ca. 1’150°C. Schmilzt der Ton über der Sinterungsgrenze, so entstehen die glasig glatten Oberflächen. Durch das heisse Brennverfahren schliessen sich die Poren, deshalb können die Klinkersteine nicht wie Holländersteine Feuchtigkeit, Dampf oder Wasser aufnehmen und wieder abgeben.
Die Klinkersteine werden Strang gepresst und nicht wie die Holländersteine «Hand geformt». Nach dem Pressen werden die Steine kurz getrocknet und im Tunnelofen gebrannt. Mit dem Strangpress Fertigungsprozess entstehen am Stein scharfe Kanten und Ecken.
Es gibt verschiedene Arten von Klinker Steinen, zum Beispiel gibt es Pflaster Klinker, mit denen – wie der Name schon sagt – Plätze oder Wege gemacht werden. Diese sind im Gegensatz zu den Verblenderklinker Vollsteneine und haben eine spezielle Oberfläche, damit man auf ihnen nicht ausrutscht. Ihre Kanten sind gefast.
Dann gibt es Verblenderklinker, mit denen Sichtmauern vor einer anderen Mauer gemauert wird, so kann zwischen den beiden Wänden noch isoliert werden (Zweischalen Mauerwerk).
Klinkerriemchen werden als Fassadenverkleidung an bereits bestehende Mauern geklebt, damit es so aussieht, wie wenn die Wand gemauert wäre. Es gibt dann noch die Loch bzw. Schlitzklinker. Sie haben ein grösseres Format und nach dem extrudieren werden noch Löcher oder Schlitze heraus gestanzt. So kann Ton und Herstellungsenergie gespart werden und sie haben weniger Gewicht. Mit diesen Klinker mauert man Mauern von Häusern.
In den letzten Wochen haben wir die komplette Holländersteine Ausstellung neu gemacht. Jetzt können sie fast 100 verschiedene Steinsorten anschauen und anfassen.
Nun hat es Schilder, die nicht nur den Namen der Steine anzeigen, sondern auch den Lagerbestand und noch andere Details.
Verschaffen sie sich selbst einen Überblick über die Vielfalt der Holländersteine, es ist auf jeden Fall ein Besuch wert!